Besondere Bauwerke in Greiz - Ein Stadtrundgang

Jede Stadt hat Ihre eigenen architektonischen und landschaftlichen Reize, geprägt von einer eigenen Kultur...  Nun gilt es diese Reize auf vielfältigste Art und Weise zu erkunden.

Unteres Schloss

Im Jahr 1564 führte die Erbfolge zur Teilung der Reußen-Herrschaft in Ober- und Untergreiz. Für die Untergreizer Linie wurde ein Renaissancebau errichtet, der später als „Neues Schloss“ oder „Unteres Schloss“ bekannt wurde. Nach dem Aussterben der Untergreizer Linie 1768 wählte die „Reuß älterer Linie“ das Schloss als Residenz.

Der Stadtbrand von 1802 zerstörte das Schloss, der Wiederaufbau erfolgte bis 1809 im klassizistischen Stil mit prächtigen Repräsentationsräumen, darunter der Festsaal, heute der „Weiße Saal“. 1884/85 wurde der Südflügel mit Zwiebelturm hinzugefügt. Der letzte Fürst, Heinrich XXIV., lebte bis 1927 im Schloss.

Seit 1929 ist das Untere Schloss ein Museum. 1998 eröffnete dort eine Schauwerkstatt zur Textilgeschichte. Weitere Räumlichkeiten beherbergen die Tourist-Information, die Musikschule und ein Restaurant.

Oberes Schloss

Ältestes Wahrzeichen der Stadt

Das Obere Schloss Greiz ist ein bedeutendes Kulturdenkmal und prägt das Landschaftsbild des Tals der Weißen Elster. Ursprünglich als mittelalterliche Burg der Vögte von Weida und Plauen erwähnt (1188, 1209, 1225), entwickelte es sich ab dem 13. Jahrhundert zur gräflichen Residenz und später zum Sitz der Regierungsbehörden des Fürstentums Reuß älterer Linie. Nach einem Brand 1540 wurde es wieder aufgebaut und im 17./18. Jahrhundert architektonisch stark umgestaltet.

Im November 2010 eröffnete das Museum Oberes Schloss Greiz mit der Dauerausstellung "Vom Land der Vögte zum Fürstentum Reuß älterer Linie". Diese thematisiert die Geschichte der Vögte, der Herren, Reichsgrafen und Reichsfürsten Reuß sowie die damit verbundene kleinstaatliche Residenzkultur unter Bezugnahme zu regional bedeutsamen historischen Ereignissen. Eine architektonische Kostbarkeit des Museums ist die Romanische Doppelkapelle aus dem 12. Jahrhundert. Sie bildet einen bauhistorischen Beleg für die herausragende Bedeutung der Greizer Burganlage im 12. Jahrhundert.

Sommerpalais im Fürstlich Greizer Park

Das Sommerpalais Greiz wurde ab 1768 unter Fürst Heinrich XI. Reuß Älterer Linie umgebaut, um seiner neu erlangten Würde als Reichsfürst zu entsprechen. Der Bau orientiert sich an französischen Vorbildern und ist ein frühes Beispiel für den Frühklassizismus im mitteldeutschen Raum. Der Gartensaal, einst Orangerie und Veranstaltungsort, beeindruckt durch seine Stuckverzierungen von 1782/83.

Die Beletage enthält repräsentative Räume wie den Festsaal, Kabinette mit Stuckarbeiten und Allegorien sowie das Chinesische Zimmer und die heutige Schaubibliothek. Das Mezzaningeschoss beherbergt die Bibliothek und Restaurierungswerkstatt. Die ursprüngliche Möblierung ging verloren; die heutige Ausstattung stammt größtenteils aus den 1920er Jahren.

Seit 1922 beherbergt das Sommerpalais die Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung mit seltenen Werken, darunter aus dem Nachlass von Prinzessin Elisabeth von Hessen-Homburg. Seit 1975 ergänzt das Greizer SATIRICUM die Sammlung mit Karikaturen. Das Sommerpalais liegt im denkmalgeschützten Fürstlich Greizer Park und wurde von 2005 bis 2011 umfassend saniert.

Fürstlich Greizer Park

Die Geschichte des Greizer Parks reicht bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück. Anfänglich befand sich am Fuße des Greizer Schlossbergs bis hin zur Weißen Elster ein Küchengarten, der jedoch durch die Herrschaft wenig genutzt wurde. Erst mit dem Bau eines Vorgängergebäudes des heutigen Sommerpalais um 1714 kam es auch zur Gestaltung der Gartenanlage.

Ab 1800 ließ Fürst Heinrich XIII. Reuss Aelterer Linie (1747–1817) den Park nach englischem Vorbild neu anlegen. Heinrich XIX. Reuss Aelterer Linie (1790–1836) engagierte für umfangreiche Arbeiten den kaiserlich-königlichen Schlosshauptmann Johann Michael Riedl von Leuenburg aus Laxenburg bei Wien. Die nächsten gestalterischen Impulse für den Landschaftsgarten kamen schließlich im Zuge des Eisenbahnbaus vom berühmten Muskauer Gartendirektor Carl Eduard Petzold. Dieser erhielt 1872 den Auftrag, Pläne für den Park und die Bahnmaskierung zu entwickeln. Petzolds Pläne wurden von seinem Schüler Rudolph Reinecken abgewandelt. Ab 1873 prägte Reinecken, der insgesamt 50 Jahre in Greiz wirkte, die Entwicklung des Parks nachhaltig.  Seit 1994 gehört dieses national bedeutsame Denkmalensemble zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Dieser großräumige romantische Landschaftspark umfasst heute eine Fläche von ca. 45 ha. Mit einer Vielzahl dendrologischer Besonderheiten und einer artenreichen Vogelwelt bietet er den Greizer Bürgern und ihren Gästen zu jeder Jahreszeit Freude und Entspannung.

Zur substantiellen Erhaltung, laufenden Pflege und gärtnerischen Entwicklung des Fürstlich Greizer Parks haben sich interessierte Laien zusammengefunden und den Verein "Freundeskreis Greizer Park e.V."  gegründet. 

Stadtkirche St. Marien

Im Jahr 1225 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Greiz, als der Bischof Engelhard von Naumburg in einem Rechtsstreit das Patronat über die Kirchen den Vögten von Weida zusprach.

Als Anbau an das Untere Schloss (mit dem Turm an der Ostfassade über dem Chor) erfolgte im Jahr 1736 der Bau einer Hofkirche im klassizistischen Stil durch den sächsischen Landbaumeister Christian Friedrich Schuricht.  Mit dem Unteren Schloss und dem Gymnasium bildet die Stadtkirche, als ehemalige Hofkirche der Fürsten Reuß älterer Linie, ein einzigartiges klassizistisches Ensemble.

Die Stadtkirche St. Marien wurde 1805 nach dem großen Stadtbrand von 1802, bei dem die vorhandene Silbermannorgel zerstört wurde, wieder aufgebaut. Der Turm  (64 m hoch) wurde vorbildgetreu wiedererrichtet, die Turmhaube erhielt er erst 1827. Das Innere der dreischiffigen Kirche wird durch mächtige korinthische Säulen unterteilt, zwischen denen drei Emporengeschosse lagern. Mit den drei Emporen bietet die Kirche heute Platz für ca. 1.000 Besucher.

Auf der ersten Empore erinnert der Prunksarg Heinrich VI., Graf Reuß-Obergreiz (1649-1697), an den in der Türkenschlacht bei Zenta 1697 gefallenen Greizer Helden, welcher sich seit 1941 in einer kleinen Gedenkkapelle  befindet. Den Ostabschluss dieser einstmaligen Hofkirche krönt ein Kanzelaltar mit reicher klassizistischer Ausstattung. Die Stadtkirche St. Marien erhielt 1881 eine Kreutzbach-Orgel, die die Gebrüder Jehmlich aus Dresden 1919 umgebaut und erweitert haben. Sie ist eine der größten Orgeln im Thüringer Raum.

Jugendstil in Greiz

Greiz ist Teil der Europäischen Straße des Jugendstils und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Jugendstilbauten. Diese architektonische Strömung, geprägt von innovativen Formen und Naturverbundenheit, entstand um 1900 und spiegelt den Aufbruch in eine neue Ära der Kunst wider.

Die Stadt erlebte dank ihres wirtschaftlichen Aufschwungs im 19. Jahrhundert einen regen Jugendstil-Bauboom, bei dem vor allem lokale Handwerksmeister und Geschäftsinhaber als Bauherren auftraten. Die Gebäudevielfalt reicht von Wohn- und Geschäftshäusern über Kirchen, Schulen und Industriegebäude bis hin zu Brücken.

Besonders sehenswert ist das Jugendstilquartier im Stadtzentrum um die Markt- und Thomasstraße. Nach Großbränden 1902 und 1908 entstanden hier zwischen 1903 und 1907 prägende Ensembles mit typischen Jugendstilmerkmalen. Ein Spaziergang durch die Marktstraße bis zum Markt verspricht ein intensives Jugendstilerlebnis.

Tipp: 

- Buch: Jugendstil in Greiz (dt.eng.) ISBN: 978-395415-143-1 zu 28 € (erhältlich in der Tourist-Information Greiz)
- Broschüre "Jugendstil in Greiz" ist als individueller Stadtrundgang in der Tourist-Information erhältlich
- Postkarten im Jugendstil in der Tourist-Information erhältlich
- weitere Informationen: www.greiz.de/jugendstil

 

Klassische Moderne in Thüringen - Das Greizer Rundhaus

Thüringen gilt als das Land der Dichter und Denker. Und gerade diese genialen Denker waren die Wegbereiter, dass in Weimar eine der wichtigsten Kunstschulen entstehen konnte. Gründungsdirektor war Walter Gropius, der sich mit künstlerischen und lebensreformerischen Experimenten den großen gesellschaftlichen Herausforderungen seiner Zeit stellt. Bauhaus fasziniert noch immer und lebt in Thüringen weiter. Doch nicht nur in Weimar oder Dessau finden wir herausragende Bauten.

Greiz ist eng mit dem Namen Martin Körber verbunden, dessen denkmalgeschütztes Rundhaus am Gommlaer Berg seine experimentelle und oft avantgardistische Herangehensweise widerspiegelt. Die runde Wohnfläche bricht radikal mit der geometrischen Strenge des Bauhauses, greift aber gleichzeitig auf die Verwendung industriell produzierter Bauteile zurück. Der als Betriebsingenieur bei dem Greizer Textilunternehmen Schleber angestellte sieht das Haus als Prototyp, um kostengünstig Einfamilienhäuser zu errichten. Seine Entwürfe ließ der Greizer patentieren und plante, eine Siedlung aus Rundhäusern in der Nähe seines Wohnhauses zu errichten. Seine innovativen Ideen weckten schnell das Interesse der Fachwelt. Unter dem Titel „Das Rundwohnhaus – ein bemerkenswerter Beitrag zur Lösung der Wohnungsnot und der Siedlungsfrage“ veröffentlichten verschiedene Zeitungen in Sonderbeilagen. Die Fachzeitschrift „Bauwelt“ druckte 1926 einen ausführlichen Artikel von Martin Körber über das Rundhaus. Etwa 1929 erhielt der Ingenieur ein Lizenzangebot aus den USA für den Serienbau seiner Rundhäuser. 1933 zieht er nach Köln und macht sich mit einem eigenen Architektenbüro selbständig. Er entwirft vor allem Waren- und Geschäftshäuser, u.a. das Kaufhaus „Jacobi“ in Köln.

Das Rundhaus in Greiz gilt als expressionistisches Stil-Wagnis und ist einzigartig in Europa. Bis heute wird es als privater Wohnraum genutzt.

 

Die Hauptwache "Alte Wache"

Die „Alte Wache“, wie die Hauptwache im Volksmund genannt wird, wurde im Jahr 1819 unter der Herrschaft des Fürsten Heinrich XIX. Reuss Aelterer Linie (1790–1836) erbaut. Wie das gegenüberliegende Untere Schloss, wirkt sie durch ihre klassizistische Schlichtheit. Der vorgezogene Giebel, in dessen Front das Große Wappen der Fürsten Reuß älterer Linie mit den Initialen „H XIX FR“ (Heinrich der Neunzehnte, Fürst Reuß) prangt, wird von vier dorischen Säulen getragen. Das Wappen wird von zwei Löwen der Plauener Vögte gehalten. Die beiden Kraniche lassen erkennen, dass die Herrschaft Kranichfeld zeitweilig den Reußen gehörte.

Bis zum Jahr 1866 versah das Militär von Reuß-Greiz hier den Wachdienst und von dieser Zeit an bis zum Ersten Weltkrieg ein Kommando des Geraer Infanterieregiments 96. Im Jahr 1918 verlor die Greizer Hauptwache durch die Abdankung des Fürsten in der Novemberrevolution ihren Zweck.

In der Folgezeit wechselte sie mehrmals die Funktion. So hatte z.B. bis 1993 das Fremdenverkehrsamt seinen Sitz in der „Alten Wache“. Gegenwärtig wird die Hauptwache als Trauungssaal des Greizer Standesamtes genutzt.

Schanzengarten

Unter Heinrich XI. Reuss Aelterer Linie (1722 - 1800) entstand 1751 der Schanzengarten des Oberen Schlosses im französischen Stil mit Pavillon. Die Sandsteinfigur "Fortuna" wurde einige Jahre später aufgestellt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts führte der Garten zeitweise, nach der auf dem Schloss wohnenden Witwe des Fürsten Heinrich XIX. Reuss Aelterer Linie (1790 - 1836) den Namen "Gasparinengarten".

Besonderer Blickfang des Schanzengartens ist das Schanzenrondell, das im Jahr 1751 im Rokokostil errichtet wurde. Die Inschrift am Friesstreifen bedeutet sinngemäß: „Nach dem Brande entstand an dieser Stelle durch Heinrich XI. Reuß als Curator zur Ergötzung dieses Lusthaus im Jahre 1751.“

Vom Schanzengarten, als auch vom darüber liegenden Garten aus, bietet sich ein einzigartige Blick auf das fürstlich vogtländische Greiz.

Dem Südflügel des Oberen Schlosses zugewandt, lässt den aufmerksamen Betrachter eine Attraktion erkennen: drei nach historischem Vorbild 1994 rekonstruierte Wasserspeier in Gestalt von Drachen.

Schlossgarten

Nach zweijähriger Neugestaltung wurden 1999 der Schlossgarten unterhalb des Unteren Schlosses sowie die Arkaden der Öffentlichkeit übergeben.

Anlehnend an historische Pläne wurde die Rekonstruktion des gesamten Areals vorgenommen. Sehenswert ist die Mühlgrabenbrücke an der ehemaligen Stadtmühle.

Rathaus und Marktplatz

Erstmals urkundlich erwähnt, wurde ein Greizer Rathaus im Jahr 1564. 1610 fiel dieses einem Brand zum Opfer und wurde sofort neu errichtet. Den Turm mit der Uhr erhielt das Haus 1641. Das alte Rathaus wurde bei dem großen Stadtband von 1802 vernichtet. Bis in die 1840er Jahre dauerte es bis zu seiner Wiedererrichtung.

Das heutige Gebäude im neugotischen Stil, mit seinem markanten viereckigen Turm und den Fialen (gotischen Spitztürmchen), wurde in den Jahren 1840 bis 1842 wieder aufgebaut und 1909 durch einen Anbau, der heute den großen Sitzungssaal und weitere Räume beherbergt, ergänzt.

Besonders auffällig ist der Greizer Marktplatz mit dem Marktbrunnen in seiner Dreiecksform. Die im Marktbereich vorhandenen geschlossenen Jugendstilensembles stellen ein Denkmal dieser Architekturepoche dar.

Marktbrunnen

Aufgrund fehlender schriftlicher Quellen lässt sich die Geschichte des Greizer Marktbrunnens nicht belegen. Es ist davon auszugehen, dass bereits im Jahr 1614 ein einfacher Brunnen existiert haben muss. Nach dem Stadtbrand von 1802 bekam der bis dahin hölzerne Marktbrunnen eine Steinfassung. Nach dem Bau der städtischen Wasserleitung 1883, wurde der Brunnen kaum noch genutzt und deshalb im Jahr 1884 entfernt.

Bei Bauarbeiten im Bereich des Greizer Marktes stieß man im Jahr 1993 auf die Reste des alten Marktbrunnens. Ermittelt wurde, dass er eine Tiefe von ca. 4 m und einen Durchmesser von 1,80 m besaß. Nach alten Abbildungen (Stadtansichten) wurde der Brunnen 1993 rekonstruiert und eingeweiht. 2005 wurde die bestehende moderne Brunnensäule durch eine nach historischen Vorlagen gefertigte Nachbildung ausgetauscht. Am Brunnen ist eine Tafel, mit der Inschrift „Wasser ist Leben“, angebracht.

Röhrenbrunnen

Er ist der einzig erhaltene Brunnen aus dem alten Greiz. Erbaut wurde er um 1820 und seine granite Einfassung in Achteckform erhielt er 1840.

Durch Holzröhren wurde damals das Wasser aus der Quelle             St. Adelheid in die Stadt geleitet. Dieser Quelle sagte man in früherer Zeit eine große Heilwirkung nach. Heute ist der Brunnen an eine Umlaufanlage angeschlossen.

Puschkinplatz

Durch ihn floss einstmals, im offenen Flussbett, die Gräßlitz. Links des kleinen Flusses befand sich damals der Topfmarkt und rechts der Neumarkt.

Nach seiner grundhaften Instandsetzung ist er heute das Zentrum der Altstadt mit zentralem Bushalteplatz.

von-Westernhagen-Platz

Seinen Namen erhielt dieser Platz in Gedenken an den Hauptmann Kurt von Westernhagen. Als Offizier der Wehrmacht erkannte er die Sinnlosigkeit von Befehlen, z.B. die Zerstörung von Brücken und Eisenbahntunneln in Greiz. Hauptmann von Westernhagen handelte in diesem Sinne, indem er seine Soldaten in Gefangenschaft zu den Amerikanern schickte. Daraufhin wurde er von einem SS-Kommando in den Mittagsstunden des 14. April 1945 als „Deserteur“ standrechtlich auf diesem Platz erschossen. Eine Gedenktafel erinnert an Hauptmann von Westernhagen.

Ehemaliges Gymnasium/ Lyzeum

Neben dem Unteren Schloss und der Stadtkirche ergänzen das ehemalige Lyzeum und das Gymnasium, heute Sitz der Lessing-Regelschule, das innerstädtische klassizistische Ensemble. Das Gymnasium wurde im Jahr 1874 erbaut und als solches ein Jahr später eingeweiht.

Nach umfangreicher Rekonstruktion erhielt 1993 die Stadt- und Kreisbibliothek Greiz im Lyzeum ihr neues Domizil

Geburtshaus von Bernhard Stavenhagen

Das Geburtshaus befindet sich in der Brauhausgasse/Ecke von-Westernhagen-Platz. Bernhard Stavenhagen wurde am 24. November 1862 in Greiz geboren. Er gehörte um die Jahrhundertwende zu den namhaften Persönlichkeiten des internationalen Musiklebens und ging als Meisterschüler von Franz Liszt als ein hervorragender Pianist und Komponist in die Musikgeschichte ein.

Ihm zu Ehren findet alljährlich im November der Stavenhagen-Wettbewerb der Stadt Greiz statt. Die Musikschule trägt heute seinen Namen.

Schlossbergtunnel

Von 1871 bis 1875 erfolgte der Bau der Elstertalbahn und des Schlossbergtunnels. Ursprünglich war der Verlauf der Bahnstrecke durch den Fürstlichen Park geplant, doch der regierende Fürst Heinrich XXII. lehnte dies ab und genehmigte den Bau des Tunnels durch den Schlossberg. Mit dem Bau der Bahnstrecke war das weitere Aufblühen von Handel und Industrie in der Stadt Greiz ermöglicht worden. Der 270 m lange Tunnel war bereits im Jahr 1874 fertiggestellt. Heute verkehren in den Monaten September und Oktober an den Wochenenden Dampfloks, nachdem die letzte planmäßige Dampflok 1975 fuhr.

Greizer Felsenkeller

Die Greizer Felsenkelleranlage, die durch Privatpersonen oder durch Kleinunternehmen vom 17. bis 18. Jahrhundert entstanden ist, befindet sich im unteren Teil des Greizer Schlossberges. Für den Bau der Keller wurden Bittbriefe an den Fürsten gestellt, der über Pachtverträge die Unterhöhlung des Schlossberges erlaubte.

Die Keller wurden einzeln, jeder für sich, in unterschiedlicher Größe und Länge in den Berg getrieben. In diesen sind noch die einzelnen Meißelschläge gut zu erkennen und zeugen von der mühevollen Arbeit der Errichter. Insgesamt wurden 19 Bergkeller im Aufgangsbereich des Schlossberges geschaffen. Genutzt wurden diese zu Lagerzwecken von Lebensmitteln, Bier und Chemikalien. Die Nutzfläche der Keller beträgt ca. 900 m² mit einem Nutzungsvolumen von ca. 2000 m³.

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